Im Rahmen der Gemeinderatssitzung im Dezember 2020 brachten wir den Antrag ein, dass unsere Gemeinde selbst Postpartner werden soll, um der langen Suche ein pragmatisches Ende zu setzen. Damit würden wir eine enorme Alltagserleichterung erleben und ein gutes Stück Lebensqualität dazu gewinnen.
Leider wurde dieses Vorhaben schon zu Beginn ausgebremst. Als Grund wurde angegeben, dass unsere Gemeinde „eine Verwaltungsbehörde ist“ und daher eine Post „nicht die Aufgabe der Gemeinde“ sei – nachzulesen in der letzten Gemeindezeitung (Dez. 2020).
Das Argument “Es ist nicht unsere Aufgabe“ lässt Ambition vermissen und sollte nicht das Ende der Diskussion sein. Vielmehr sollte eine Gemeindeführung das zentrale Ziel haben, die Lebensqualität der Gemeindebürger zu steigern. Und dazu gehört ganz klar eine Post im Ort. Auch für Gewerbetreibende ist dies – gerade in Pandemiezeiten – eine Grundvoraussetzung für den Absatz ihrer Produkte. Wir sind daher der Ansicht,
- dass eine Gemeinde vielleicht nicht die Aufgabe, aber sehr wohl das Recht hat, privatwirtschaftlich tätig zu sein, wenn sie das möchte – Postpartner inklusive.
- dass unsere Gemeinde derzeit schon Einrichtungen unterhält – z.B. das Freibad – deren Betrieb auch nicht zur Aufgabe einer Verwaltungsbehörde gehören würde. Wir leisten uns aber ein Freibad. Und das ist gut so, denn es erhöht unsere Lebensqualität!
- dass das Modell einer Gemeinde als Postpartner in der Praxis funktioniert. Das beste Beispiel ist unsere Nachbargemeinde Puchkirchen. Diese betreibt seit nunmehr 10 Jahren einen Poststandort, bei dem Briefe und Pakete aufgegeben und abgeholt werden können.
Wir werden diesem Thema auch weiterhin unsere Aufmerksamkeit widmen und hoffen auf eine objektive Diskussion, in der fundierte Argumente wahrgenommen und nicht von vorneweg auf Ablehnung stoßen. Denn wo ein Wille, da ein Weg.
verfasst von Rudolf Hartjes