Im Bereich Buchleiten Vorderschlagen ist ein Bauprojekt mit 37 Reihenhäusern und ca. 80 Wohnungen in sehr verdichteter Bauweise geplant. Das ergibt in Haushalten gerechnet nach der Siedlung und Buchleiten das dritt größte Siedlungsgebiet in Ampflwang und übertrifft die meisten Ortschaften in Ampflwang um mehr als das Doppelte. Grundsätzlich ist die weitere Wohnraumschaffung in verdichteter Bauweise zu begrüßen, es fehlt aber an einer durchdachten Gesamtbetrachtung für ganz Ampflwang.
Bevor so ein großes Projekt auf der grünen Wiese, einfach auf Ansuchen des Grundeigentümers durchgewinkt wird, sind zumindest folgende wichtige Fragen zu klären, die von allen Fraktionen gemeinsam erörtert werden sollen:
- Die Frage nach dem tatsächlichen Bedarf: Es gibt in Ampflwang einen großen Baulandüberhang und mehrere große Bauprojekte in Aigen und Schmitzberg, die erst kürzlich gewidmet wurden und wo noch nicht mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Zusätzlich werden im Bereich Buchleiten Vorderschlagen von der ISG in Kürze Wohnungen errichtet und weitere Flächen für den Wohnbau in der unmittelbaren Nachbarschaft sind bereits gewidmet.
- Die Frage nach der natürlichen Verträglichkeit: Eine Bebauung in dieser Größe stellt einen massiven Eingriff in die Natur dar, ist ein enormer Flächenverbrauch, versiegelt guten Boden und ist ganz klar bauen im Grünen außerhalb der gegebenen Siedlungsräume.
- Die Frage zur Infrastruktur: Neben der Bebauungseignung und ausgearbeiteter Baulandsicherungs- verträge, bedarf es eines gut überlegten Verkehrskonzeptes für KFZ und Fahrradverkehr, Infrastrukturkonzepte zu Kanal, Wasser, Breitband, Strom, Gas, Fernwärme oder örtlicher Energieerzeugung.
- Die Frage zu den sozialen Auswirkungen: Ein Siedlungsbau in dieser Größenordnung wirkt sich massiv auf die lokale Nachbarschaft aus und ist daher nicht nur im Sinne eines Zuzugs, sondern auch im Sinne der bereits hier lebenden Menschen zu betrachten.
Damit wir eine geordnete und planbare Flächenwidmungs- und Siedlungspolitik betreiben können, fordern wird daher erneut, die längst fällige, professionelle und fachliche Überarbeitung des örtlichen Entwicklungskonzeptes.
Bei Siedlungsprojekten dieser Dimension muss es eine offene Diskussion aller Fraktionen und mit den Bürgern der umliegenden Ortschaften geben. Gemeinsam finden wir die richtige Lösung!